Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Unternehmernetzwerk zur nachhaltigen Industriewasserwirtschaft initiiert

Cluster- und Standortdialog im Regionalen Wachstumskern Spremberg

Spremberg, 9. April 2014. Der Regionalen Wachstumskern (RWK) Spremberg gründet Deutschlands erstes Kompetenzzentrum für Industriewasserwirtschaft. Ein innovatives Unternehmernetzwerk will hier gemeinsam mit Hochschulen und Forschungszentren nachhaltige Lösungen zur Prozesswassernutzung und zur Abwasseraufbereitung realisieren. Darauf verständigten sich die 120 Teilnehmer beim Cluster- und Standortdialog, zu dem das Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg und der RWK Spremberg heute in den Industriepark Schwarze Pumpe eingeladen hatte.

Die wasserwirtschaftliche Infrastruktur im RWK Spremberg wurde seit den 1990er-Jahren nahezu komplett modernisiert. Im Industriepark Schwarze Pumpe ging bereits 2005 eine der modernsten Industrie-Kläranlagen in Betrieb. Jetzt soll hier auch das deutschlandweit erste Kompetenzzentrum für Industriewasserwirtschaft Fuß fassen, als Plattform für Innovationen und deren Vermarktung.

„Sauberes Wasser ist mittlerweile nicht nur in den Entwicklungsländern ein kostbares Gut. Auch unser Grundwasser ist zu Teilen anthropogen belastet. Und wenn man bedenkt, dass 20 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Industrie entfallen, dann ist klar, wie wichtig uns eine ökonomische und ökologische Industriewasserwirtschaft auf den internationalen Märkten sein muss“, erklärte Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg, zur Eröffnung des Cluster- und Standortdialogs im RWK Spremberg. „Brandenburger Unternehmen können erheblich von Investitionen in eine nachhaltige Industriewasserwirtschaft und Clean Technologies profitieren. Damit stärken sie ihre Wettbewerbsposition auf den globalen Märkten und treiben auch die Internationalisierung der Wirtschaft im Land voran. Das wollen wir mit dem Cluster- und Standortdialog gezielt unterstützen.“

Christine Herntier, Bürgermeisterin der Stadt Spremberg, stellte die außerordentlichen Standortqualitäten der Lausitz heraus: „Die Lausitz überzeugt durch ihre vielfältige Wirtschaftsstruktur ebenso wie durch ihre besondere Industriekompetenz und -akzeptanz. Dazu tragen unsere leistungsfähigen Infrastrukturen für die Industriewasserwirtschaft bei. Allerdings hat die Vergangenheit Wunden in den Wasserhaushalt unserer Region gerissen, die uns immer noch vor große Herausforderungen stellen. Stichwort: klare Spree.“ Hier soll das neue Kompetenzzentrum Industriewasserwirtschaft im RWK Spremberg Perspektiven eröffnen. „Indem wir die Kräfte der Akteure aus der produzierenden Industrie, der Entsorgungswirtschaft und der Forschung vor Ort bündeln, können wir nachhaltige Lösungen finden und umsetzen“ fügt Man­fred Heine, Bürgermeister der Gemeinde Spreetal, hinzu.

Der Cluster- und Standortdialog vermittelte dafür einen umfassenden Überblick über aktuelle Themen der Industriewasserwirtschaft und zeigte insbesondere die Bedeutung der Clean Technologies als Innovationstreiber auf. Zehn Expertenvorträge sowie die abschließende Führung durch die Abwasserbehandlungsanlage ABA I im Industriepark Schwarze Pumpe präsentierten gängige Lösungen aus der industriellen Praxis und konkretisierten die zukünftigen Herausforderungen der Industriewasserwirtschaft. Darüber hinaus bot das Symposium den Teilnehmern im Rahmen einer Begleitausstellung eine Plattform zum aktiven Networking. „Ein zukünftiges Netzwerk Industriewasserwirtschaft wird die Energie- und Ressourceneffizienz in der Prozesswassernutzung und der Abwasseraufbereitung steigern und somit handfeste Mehrwerte für die Unternehmen der Region schaffen. Gleichzeitig werden im Kompetenzzentrum neue Dienstleistungen, Produkte und Verfahrenstechniken entwickelt, mit denen sich Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen als Innovationstreiber der Industriewasserwirtschaft international positionieren können,“ resümierte Dr. Peter Eulenhöfer von der ZukunftsAgentur Brandenburg die Dialogveranstaltung.