Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Verbundwerkstoffe werden beim Flugzeugbau immer wichtiger

Minister Christoffers heute bei Konferenz „„Kunststoff trifft Luftfahrt“ auf der ILA

Schönefeld, 21. Mai 2014. „Chemie- und Kunststoff sowie Luftfahrt sind zwei tragende Säulen der brandenburgischen Industrie. Und: Diese beiden starken Branchen sind immer enger miteinander verknüpft. Denn dem Einsatz von Verbundwerkstoffen aus Kunststoff wird in der Luftfahrtindustrie ein immer größerer Stellenwert beigemessen. Moderne Flugzeuge wie der B 787 Dreamliner  oder der Airbus A 350 setzen auf diesem Gebiet Maßstäbe: Sie bestehen zu mehr als der Hälfte aus Verbundwerkstoffen. Jedes Gramm Gewichtsersparnis durch Kerosineinsparung und damit verbundenem geringeren CO2-Ausstoß kommt der Umwelt zugute. Zudem verursachen Kunststoffe vergleichsweise geringe Wartungskosten  und haben eine hohe Lebensdauer. Nicht zuletzt angesichts dieser großen Bedeutung von Verbundwerkstoffen in der Luftfahrtindustrie ist der Leichtbau ein zentrales Handlungsfeld des brandenburgischen Clusters Kunststoffe und Chemie.“ Das hob Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers bei der Konferenz „Kunststoff trifft Luftfahrt“ hervor. Zu der Tagung sind heute  rund 70 Vertreter der Chemie-und Kunststoffindustrie sowie der  Luft-und Raumfahrtindustrie auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA zusammengekommen.

Verbundwerkstoffe aus Kunststoff hätten ein hohes Innovationspotenzial, so Christoffers weiter. Die Forschungslandschaft für Leichtbau und Verbundwerkstoffe im Land Brandenburg sei sehr gut ausgeprägt. „Die Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen decken die gesamte Entwicklungskette von der Chemie bis zum fertigen Bauteil ab“, sagte der Minister. „Darüber hinaus besteht eine gut ausgebaute Verbindung zwischen der Forschung und der Industrie“, erklärte er. Dadurch kämen Forschungsergebnisse auch rasch zur Anwendung und damit direkt der Industrie zugute, die so ihre Position im Wettbewerb stärken könne.     

Hintergrund:

Brandenburg hat sich zu einem bedeutenden Standort der europäischen Chemie-und Kunststoffindustrie entwickelt. Mit rund 400 Unternehmen und 11.600 Beschäftigten, davon nahezu 6400 in der Kunststoffindustrie, ist sie eine wichtige Säule der märkischen Industrie. Der Umsatz lag 2012 bei mehr als 2,8 Milliarden €, wovon 1,7 Milliarden € auf die Chemieindustrie entfielen. Rund jeder siebte Euro, den das Verarbeitende Gewerbe hier im Land Brandenburg generiert, stammt von der Chemie-und Kunststoffindustrie. Sie stellt jeden achten industriellen Arbeitsplatz. Kaum eine andere Branche in Brandenburg ist so eng mit anderen Wirtschaftszweigen verknüpft wie die Chemie-und Kunststoffindustrie. Die Palette ihrer Produkte erstreckt sich von hochwertigen, weltweit eingesetzten Autolacken über innovative Maschinenbauteile bis hin zu systemrelevanten Komponenten für die Luft-und Raumfahrtindustrie.

Die Luft-und Raumfahrtindustrie zählt ebenfalls den Zukunftsbranchen in der deutschen Hauptstadtregion und hat sich zu einer Schlüsselindustrie entwickelt. Insgesamt beschäftigt die Branche in der Region ca. 7.500 Mitarbeiter, hinzu kommen die Beschäftigten der allgemeinen Luftfahrt an den Flughäfen. Insgesamt bietet die Branche mehr als 17.000 Arbeitsplätze. Der Branchenumsatz liegt bei geschätzten nahezu 3 Milliarden €, wovon der überwiegende Anteil im Exportgeschäft generiert wird. Luftfahrzeuge waren 2012 mit fast 2,9 Milliarden € und einem Anteil von gut 20 Prozent an den Gesamtexporten das wichtigste Exportgut „made in Brandenburg“.