Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

2,85 Millionen Euro für Batteriespeichersystem Neuhardenberg

Minister Christoffers übergibt Förderbescheid für drittes Projekt der Speicherinitiative

Potsdam / Neuhardenberg 27.06.2014. Im Rahmen der Speicherinitiative des Wirtschafts- und Europaministeriums wird nun der dritte Stromspeicher in Brandenburg auf den Weg gebracht: Aus seinem RENplus-Programm unterstützt das Ministerium das Batteriespeichersystem Neuhardenberg. Den Zuwendungsbescheid in Höhe von 2,85 Millionen Euro für das 6,25-Millionen-Euro-Projekt hat Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers heute Vertretern der Upside Services GmbH überreicht. Die Fördersumme setzt sich aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie Landesmitteln zusammen.  

Die Upside Services GmbH errichtet in Neuhardenberg ein Batteriespeichersystem in Containerbauweise mit Lithium-Ionen-Batterien. Die Gesamtleistung der Speichereinheit wird 5 MW, die Speicherkapazität 5 MWh betragen. Die Anlage soll in einem ehemaligen Flugzeughangar installiert werden und Regelenergie zur Verfügung stellen.  

„Die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie erschwert zunehmend die Steuerung des öffentlichen Versorgungsnetzes, da Einspeisungsspitzen ebenso wie Flauten kompensiert werden müssen. Batteriespeichersysteme können hier durch Bereitstellung von Regelenergie einen Beitrag zur Systemsicherheit leisten“, sagte Minister Christoffers.

Tino Marx, Geschäftsführer der Upside Services GmbH, erklärte: „Wir freuen uns, dass sich das Land Brandenburg im Rahmen seiner Speicheroffensive für die weitere Entwicklung des Standortes Neuhardenberg entschieden hat. Unser industriell gefertigtes 5-MW-Batterie-Speicher-System gilt als eines der wirtschaftlichsten und langlebigsten Systeme am Markt. Die hier zum Einsatz kommende Lithium-Ionen-Technologie wird in Zukunft ganz entscheidenden Einfluss auf die nachhaltige Entlastung unserer Netze nehmen und stellt damit einen wichtigen Baustein der Energiewende dar.“

In unmittelbarer Nähe des geplanten Speichers befindet sich der vor einem Jahr in Betrieb genommene Solarpark Neuhardenberg, der mit 145 MW installierter Leistung und einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro eine der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagen Deutschlands ist. Da die Speichereinheit und der Solarpark in dieselbe Netzinfrastruktur integriert sind, kann technisch gesehen eine Lastspitze des Solarparks zumindest teilweise von dem Speicher „aufgefangen“ werden.

„Nur wenn man konsequent an Speichertechnologien arbeitet, wird es in Zukunft möglich sein, Strom aus erneuerbaren Energien stets bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen und damit auch vollständig auf die Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu setzen“, unterstrich der Minister. Mit seiner Speicherinitiative will das Ministerium die Erprobung von Speichertechnologien vorantreiben.

Hintergrund:

Bereits realisierte Speicherprojekte in Brandenburg sind unter anderem das Hybridkraftwerk von Enertrag bei Prenzlau (Uckermark), die Power-to-Gas-Pilotanlage des Energieversorgers E.ON in Falkenhagen (Prignitz) oder das Elektroautoprojekt e-SolCar von Vattenfall und der BTU Cottbus-Senftenberg.

Im Rahmen der Speicherinitiative wurden bislang zwei Projekte unterstützt: der Batteriespeicher in Alt Daber bei Wittstock, in dem Blei-Säure-Akkus zum Einsatz kommen werden, sowie der geplante Batteriespeicher in Feldheim mit Lithium-Ionen-Technik.