Gerber: „Aus der Vergangenheit ist ein Stück Zukunft entstanden“
Morgen Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Konversionssommer 2015“
Gemeinde Am Mellensee, 23. Juni 2015. „Konversion hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Brandenburg heute ein attraktiver Wirtschaftsstandort und unsere Natur wieder weitgehend intakt ist.“ Das sagte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber im Vorfeld des morgigen Starts in den Konversionssommer 2015. Als Vertreter des Wirtschafts- und Energieministeriums nimmt Abteilungsleiter Carsten Enneper morgen an der Eröffnung der Veranstaltungsreihe in der Gemeinde Am Mellensee teil.
Von den rund 100.000 Hektar ehemals militärisch genutzter Flächen, die Brandenburg 1994 vom Bund übernommen hat, wurden inzwischen rund 93 Prozent in eine zivile Nutzung überführt. Auf diesen Flächen sind unter anderem Technologie- und Gründerzentren, Schulen und Hochschulen, Wohnraum sowie Erholungsgebiete mit munitionsberäumten Wegen zum Wandern und Rad fahren entstanden. Umweltschäden als Folge militärischer Hinterlassenschaften wurden beseitigt, viel wurde bei der Sanierung von Boden und Grundwasser sowie beim Abriss maroder Militärbauten erreicht.
„Aus der Vergangenheit ist vielerorts ein Stück Zukunft entstanden. Doch die verbliebenen Areale stellen die Konversionsakteure noch vor anspruchsvolle Aufgaben“, sagte Minister Gerber. „Sei es, weil es sich um Truppenübungsplätze handelt, die besonders stark mit Explosionsstoffen, Munition und sonstigen Altlasten kontaminiert sind. Sei es, weil es bau- und nutzungshistorisch bedeutsame Gebäude- und Flächenensembles sind, die unter Denkmalschutz stehen.“ Durch langjährigen Leerstand seien diese Areale meist in schlechtem Zustand. Hierfür kompromissfähige Lösungen zum Erhalt und zur Nachnutzung zu finden, sei „schwierig, aber wichtig“, so der Minister.
Gerber verwies darauf, dass die bisherigen Erfolge nur möglich waren dank der guten Kooperation der Akteure des Bundes, des Landes, der betroffenen Städte und Gemeinden und der brandenburgischen Konversionsbranche sowie der finanziellen Unterstützung durch die Europäische Union. In der laufenden EU-Förderperiode bis 2020 ist Konversion nun kein eigener Fördertatbestand mehr, Kommunen können aber über die Teilnahme an dem vom Land Brandenburg Anfang des Jahres gestarteten Stadt-Umland-Wettbewerb Unterstützung für Konversionsvorhaben bekommen.
Die Veranstaltungen des Konversionssommers 2015 unter dem Motto „Fokus für Konversion“ unterstützt Brandenburg aus Landesmitteln. Die Veranstaltungsreihe wurde 1997 vom Wirtschaftsministerium initiiert und von FOKUS, dem "Forum für Konversion und Stadtentwicklung", fortgesetzt. Die Veranstaltungsreihe, die in diesem Sommer zum 18. Mal stattfindet, hat sich mit ihren Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen, Workshops, Ausstellungen und Exkursionen als Impuls gebende Kommunikationsplattform profiliert. FOKUS ist ein kommunales Netzwerk, zu dem 19 brandenburgische Gemeinden gehören.
Nähere Informationen zum Konversionssommer 2015 unter: