Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

 

Gerber: „Wachstumskerne sind die Motoren ihrer Region“

Wirtschaftsministerium legt Bericht vor – Land beschließt neue RWK-Projekte

Potsdam, 25. Juni 2015. Die Konzentration der Förderaktivitäten auf 15 Regionale Wachstumskerne (RWK) hat die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg auch in berlinfernen Regionen kräftig vorangetrieben. Das dokumentiert der unter Federführung des Wirtschaftsministeriums erarbeitete, neueste Bericht „Stärkung der Regionalen Wachstumskerne. „Die Wachstumskerne sind in ihren Regionen die Motoren der Entwicklung“, sagte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber, der den Bericht heute in einer Pressekonferenz vorstellte. 

Die Wachstumskerne hätten sich zu regionalen Arbeitsplatzzentren für ihr Umland entwickelt, hob Gerber hervor. „Die Arbeitsplatzdichte in allen Wachstumskernen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt deutlich über dem brandenburgischen Landesdurchschnitt“, so der Minister. Verzeichnete das Land Brandenburg 2014 durchschnittlich 324 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je 1.000 Einwohner, so waren es  in den Wachstumskernen zwischen 396 und 556.

Insgesamt hat die brandenburgische Landesregierung seit Bestehen der Wachstumskerne 158 Projekte auf den Weg gebracht. 95 davon sind bereits abgeschlossen und 63  werden noch umgesetzt. Am vergangenen Dienstag hat das Kabinett fünf neue Maßnahmen für vier Wachstumskerne beschlossen. Der Wachstumskern Potsdam plant eine Marketingkampagne Gesundheitswirtschaft. Im Wachstumskern Schönefelder Kreuz soll das Klubhaus an der Dahme (bisher: „Wassersporthaus Wildau“) zu einem Kommunikations- und Veranstaltungsort für Wirtschaft, Kultur und Gastronomie um- und ausgebaut werden. Der Wachstumskern Prignitz will durch Asphaltierung die Qualität des Elberadwegs verbessern. Und im Wachstumskern Westlausitz soll das Gewerbegebiet Nordufer Sedlitzer See in Senftenberg erschlossen werden. Auch der im Bau befindliche Stadthafen am Großräschener See – als Bestandteil der touristischen Infrastruktur für das Lausitzer Seenland – wird als Wachstumskernprojekt unterstützt.

Annett Jura, Bürgermeisterin von Perleberg und Sprecherin des Wachstumskerns Prignitz, sagte: „Wir haben von Beginn an auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gesetzt. Mitglied unseres Regionalen Wachstumskerns Prignitz und damit fester Partner ist die Wirtschaftsinitiative Westprignitz e. V. Dies unterscheidet uns von anderen RWK im Land. Unsere Struktur mit einer hauptamtlichen Koordinatorin hat sich bewährt. In den vergangenen Jahren haben wir insgesamt 28 Schlüsselmaßnahmen entwickelt, von denen bereits 16 umgesetzt sind, weitere zehn befinden sich in der Umsetzung. Die Zusammenarbeit im RWK hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich auch Kooperationen mit dem Umland entwickeln konnten. Als Beispiel kann ich hierfür unsere Teilnahme am Bundesprogramm ,Toleranz fördern. Kompetenz stärken.‘ nennen. Ausgehend von den guten Erfahrungen dort, nehmen wir jetzt mit den Kommunen des Mittelbereiches als sogenannter Schnelläufer am Stadt-Umland-Wettbewerb teil.“

Thomas Zenker, Bürgermeister von Großräschen und Sprecher des  Wachstumskerns Westlausitz erklärte: „Die Wirtschaftsregion Westlausitz hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Das neu entstehende Seenland ist für viele leistungsfähige Unternehmen zum ,Heimathafen‘ geworden. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs stellt die wichtigste Herausforderung für die Zukunft dar. Gute Bildung, leistungsfähige Infrastruktur sowie der Erhalt der Lebensqualität bieten den Schlüssel zur Lösung und verlangen auch zukünftig eine enge Verflechtung zwischen der Landespolitik und den Aktivitäten ,vor Ort‘.“

Hintergrund:

Vor zehn Jahre richtete Brandenburg seine Wirtschaftsförderung neu aus. Das wirtschaftspolitische Leitbild „Stärken stärken“ markierte die Abkehr von der Flächenbetrachtung und die Hinwendung zur regionalen und sektoralen Schwerpunktförderung. Im Zuge der Neuausrichtung verständigte sich die Landesregierung auch auf die Förderung von 15 Regionalen Wachstumskernen, bestehend aus Städten und Städteverbünden, die fortan vorrangig bei der Entfaltung ihrer besonderen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potenziale unterstützt wurden.