Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Schülerfirmen kooperieren erfolgreich mit Wirtschaft

Baaske und Fischer begrüßen Kooperation zum Nutzen beider Seiten

Potsdam, 1. Juli 2015. Fast 100 brandenburgische Schülerfirmen pflegen engen Kontakt mit mindestens einem regionalen Wirtschaftspartner – das ergab eine aktuelle Umfrage der bei kobra.net angesiedelten Servicestelle Schülerfirmen, die jetzt den Ministerien für Bildung und Wirtschaft vorgelegt wurde. Diese enge Kooperation begrüßen Bildungsminister Günter Baaske und Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer. Baaske: „Die Jungunternehmer werden dadurch schon frühzeitig fit gemacht für ein mögliches späteres Leben als Unternehmer“. Fischer: „Wer in einer Schülerfirma erfolgreich den unternehmerischen Alltag meistert,  gewinnt Mut zu Eigeninitiative.“ 

Bei den Kooperationen geht es um fachliche Beratung, materielle Unterstützung, gemeinsame Veranstaltungen und Schülerpraktika, aber auch um Nachwuchsgewinnung künftiger Fachkräfte in den Unternehmen.

130 Schülerfirmen bieten derzeit im Land Brandenburg ihre Dienstleistungen an, rund 1.600 Schülerinnen und Schüler lernen dort erste Schritte wirtschaftlichen Denkens und Handelns. Sie hauchen alten Computern neues Leben ein, restaurieren alte Traktoren für Volksfeste oder betreiben einen Schulimbiss als Pausenversorgung. In ihrer Arbeit orientieren sich die Schülerfirmen an realen Unternehmen: Sie setzen sich mit allen Fragen einer Unternehmensgründung auseinander, organisieren die Arbeit in den einzelnen Abteilungen, führen eine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben und entscheiden über die Verwendung von Gewinnen.

Günter Baaske: „Die Erfahrungen zeigen, dass von den Kooperationen beide Seiten profitieren. Die Jugendlichen werden in ihrer Berufsorientierung gestärkt und die Unternehmen können an der Qualifizierung der Jugendlichen und der Ausbildung wichtiger Schlüsselkompetenzen mitwirken. Die Schülerfirmen unterstützen den individuellen Berufswahlprozess auf besonders praktische Art und Weise.“

Hendrik Fischer: „Unsere Wirtschaft sucht händeringend nach gut ausgebildeten Fachkräften. Mit der dualen Ausbildung haben die Unternehmen selbst den wichtigsten Hebel zur Fachkräftesicherung in der Hand. Aber auch die Schulen spielen eine wichtige Rolle. Denn die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Auszubildenden und Fachkräfte von morgen. Umso wichtiger ist es, sie bestmöglich vorzubereiten und frühzeitig ins Berufsleben hineinschnuppern zu lassen.“

Von den 130 Schülerfirmen sind 38 an Oberschulen, 36 an Gymnasien und 35 an Förderschulen angesiedelt; 11 gibt es an Gesamtschulen, 7 an Grundschulen, 5 an Oberstufenzentren und eine an einer Beruflichen Schule.

Beispiele erfolgreicher Schülerfirmen:

An der Potsdamer Lenné-Gesamtschule arbeiten vier Schülerfirmen, darunter die Medien&Büro S-AG, gegründet 2007. Sie arbeitet eng mit dem Potsdamer Unternehmen Kuss GmbH zusammen und wurde 2014 von der Deutschen Kinder-und Jugendstiftung als bundesweit bestes "Klasse Schülerunternehmen 2014"  ausgezeichnet.

Die Schülerfirma Erfinderclub Lübbenau S-GmbH am Paul-Fahlisch-Gymnasium produziert seit 2005 Videos, DVDs oder Webseiten und wartet Polylux- und Overhead-Projektoren. Derzeit entwickelt sie einen Solarspreewaldkahn, forschen zur Solarenenergie, zu Sensortechnik und zur „braunen Spree“.

Das Porsche Junior Team Falkensee, Schülerfirma der Schule am Akazienhof –mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“, restauriert seit 2008 alte Porsche-Traktoren und veranstaltet auf Volksfesten Traktorfahren.

Hintergrund:

Die Servicestelle Schülerfirmen bei kobra.net koordiniert ein Netzwerk der 130 Schülerfirmen, bietet Beratung und Fortbildungen an, stellt Kontakte zur Wirtschaft und anderen Kooperationspartnern her. Die Servicestelle wird von den Ministerien  für Bildung und Wirtschaft unterstützt und ist Regionalpartner der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Das Lernmodell „Schülerfirmen“ ist darüber hinaus im Rahmenlehrplan des Faches Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT) verankert.