Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Gerber: Wir brauchen fairen Wettbewerb für unsere Stahlindustrie

Wirtschaftsminister bei IG-Metallkundgebung „Stahl ist Zukunft“ in Berlin

Berlin, 11. April 2016. „Mehr als 4.200 Männer und Frauen sind in der brandenburgischen Stahlindustrie beschäftigt. Hinzu kommen viele weitere Jobs bei Zulieferern und Dienstleistern. Die Stahlindustrie ist das wirtschaftliche Rückgrat ganzer Regionen. Wir können nicht zulassen, dass eine verfehlte Klimapolitik gute, tariflich bezahlte Industriearbeitsplätze vernichtet und die Existenz unserer Stahlstandorte gefährdet.“ Das erklärte Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber heute bei der Kundgebung der Industriegewerkschaft Metall vor dem Bundeskanzleramt.

Im Rahmen des dezentralen Aktionstags „Stahl ist Zukunft“ der IG Metall waren Beschäftigte der Stahlindustrie aus Brandenburg ebenso wie aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bremen, Hamburg und Salzgitter nach Berlin gekommen, um für den Erhalt der Stahlindustrie zu demonstrieren. „Sie können gewiss sein: Brandenburg kämpft mit Ihnen gegen den Ausverkauf von Arbeitsplätzen“, rief Gerber den Stahlwerkern zu.

Hintergrund der Protestaktion ist die von der Europäischen Union geplante Verschärfung des Emissionsrechtehandels. „Wir befürchten, dass die vorgesehene starke Verknappung der freien Zuteilung von Zertifikaten für die energieintensiven Branchen eine drastische Kostensteigerung bedeutet und zu einer Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der europäischen Stahlindustrie führt“, hob Minister Gerber hervor. Der Minister weiter: „Es nützt nichts, die europäische Klimabilanz zu verbessern, während in chinesischen Stahlwerken Umweltverschmutzung und Sozialdumping stattfinden und bei uns Arbeitsplätze verloren gehen. Wir brauchen einen fairen Wettbewerb für die deutsche Stahlindustrie.“

Es komme darauf an, dass Deutschland Industrieland bleibe: „Wohlstand und Wertschöpfung fallen nicht vom Himmel, sondern werden nicht zuletzt in deutschen Stahlwerken hart erarbeitet“, sagte der Minister.   

Die Stahlindustrie in Brandenburg habe ihre Energieeffizienz in den vergangenen 25 Jahren erheblich verbessert.  „Wir reden hier von einer Industrie, die hoch effizient arbeitet und die schon aus eigenem wirtschaftlichem Interesse so viel Energie spart wie möglich“, hob Minister Gerber hervor. „Und wir reden hier von einem Werkstoff, der für nahezu alles benötigt wird - für Werkzeuge und Küchenbesteck ebenso wie für Windräder und Elektromobile“, fügte er hinzu.