Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Gerber: Handwerk prägt Unverwechselbarkeit von Regionen

Minister zeigt Bandbreite des Handwerks und Verbindung zum Tourismus auf

Besuch bei Geigenbauer Ian Crawford McWilliams (Mitte) mit Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam (links) und Minister Albrecht Gerber (rechts auf dem Foto)

Potsdam, 2. Juni 2016. „Handwerker, Dienstleister und Mittelständler mit regionaler Verwurzelung sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Gerade das Handwerk mit seinen vielen Betrieben, das eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen zur Verfügung stellt, ist in seiner Bedeutung für Brandenburg kaum zu überschätzen“, erklärte Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber heute bei einer Pressefahrt. Oft seien in kleinen Städten und Dörfern Handwerksbetriebe die wichtigsten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe, so Gerber weiter. 2015 haben im märkischen Handwerk mehr als 3.000 Betriebe über 6.700 Lehrlinge in 102 Berufen ausgebildet. „Nach wie vor gilt: Handwerk hat goldenen Boden. Damit dies auch so bleibt, muss sich das Handwerk aktiv um die Sicherung seines Fachkräftebedarfs kümmern und beharrlich weiter ausbilden.“

Mit mehr als 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in rund 40.000 Betrieben sorgt das Handwerk für einen Umsatz von 13,5 Milliarden Euro pro Jahr und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung im Land. Handwerk und Manufakturen stehen für eine enorme Vielfalt, sie verkörpern geradezu beispielhaft Tradition und Authentizität und prägen damit auch die Unverwechselbarkeit von Regionen. Und sie können besucht werden, hier werden Handwerkstechniken erlebbar und für Besucher zum Erlebnis. „Deshalb haben sie auch für den Tourismus eine hohe Bedeutung“, sagte der Minister.

„Zunehmend öffnet das Handwerk seine Pforten. Das ist eine gute Möglichkeit für junge Leute, einen Eindruck von der Vielfalt des Handwerks zu bekommen – und vielleicht dabei auch den Traumberuf zu entdecken“, sagte der Minister. Besuche in Handwerksbetrieben und Manufakturen seien aber auch für Besucher besondere Erlebnisse. „Produkte des Handwerks machen eine Region attraktiv. Manufakturen sind auch deshalb ein beliebtes touristisches Ziel, weil sie für Authentizität stehen, für Regionalität im besten Sinne. Sie bieten sich auch in der Nebensaison für einen Besuch an“, hob Minister Gerber hervor. „Ich bin mir sicher, dass sie auch eine gehörige Portion dazu beigetragen haben, dass die märkische Tourismusbranche im ersten Quartal 2016 – also in den drei sogenannten Nebensaisonmonaten - die Marke von zwei Millionen Übernachtungen geknackt hat“, so Gerber. Gegenüber dem ersten Quartal 2015 stieg die Zahl der Übernachtungen um 12,7 Prozent. Bei den Gästeankünften gab es ein Plus von 10,5 Prozent, 748.000 Mehrtagesbesucher kamen im ersten Quartal nach Brandenburg. 

Kunstgiesserei Wolfgang Gregor

Bei der Fahrt des Ministers stand zunächst ein Besuch in der Kunstgießerei von Wolfgang Gregor in Landin im Havelland auf dem Programm. Der Fotograf und Kunstgießer Wolfgang Gregor betreibt seit 1992 in Landin eine Kunstgießerei, die von Denkmalpflegern aus Berlin, Potsdam oder Dresden gern in Anspruch genommen wird. Gregor hat Kunstgussarbeiten gefertigt u.a. für das Belvedere auf dem Pfingstberg und das Marmorpalais in Potsdam, für die Schlösser Wolfshagen, Paretz und Rheinsberg, für die Neue Synagoge Berlin

Geigenbauer Ian Crawford McWilliams

Anschließend stattete Gerber dem Instrumentenbauer Ian Crawford McWilliams einen Besuch in seiner Werkstatt in  Brandenburg an der Havel ab. Der Kanadier Ian Crawford McWilliams baut Geigen, Bratschen und Celli, hin und wieder fertigt er auch Gamben an. Unter dem Label Crawford Instruments unterhält McWilliams Werkstätten in Brandenburg a.d.H. und  in Berlin. Seine Instrumente sind weltweit begehrt. Er verkauft sie in Paris, London, New York und Shanghai.  

Porzellanmanufaktur Nicola Berner

Den Abschluss des Programms bildete ein Besuch im Atelier der Porzellanmanufaktur Nicola Berner in Caputh. Nicola Berner ist freischaffende Künstlerin im Bereich Malerei und Grafik. 2004  hat sie das  „Atelier61“ in Caputh eröffnet. Sie ist zudem Dozentin für Malerei und hat unter anderem das Projekt „Kunsttour Caputh“ entwickelt. Seit 2012 stellt Nicola Berner Porzellan aus dem Atelier61 in eigener Kollektion her und fertigt Auftragsarbeiten.