Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Gerber: Kurs zur Gestaltung des Lausitzer Strukturwandels ist richtig

Wirtschaftsministerium stellt neues Gutachten der BTU Cottbus-Senftenberg vor

Potsdam. „Der grundsätzliche Kurs der Landesregierung bei der Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz ist richtig. Die Lausitz ist heute eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Brandenburgs. Damit das so bleibt, brauchen wir verlässliche energiepolitische Rahmenbedingungen des Bundes und das Engagement und den Ideenreichtum der Akteure in der Lausitz.“ Das erklärte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber heute bei der Vorstellung eines aktuellen Gutachtens der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zu den Herausforderungen des Strukturwandels in der Lausitz.

Das Gutachten, das die BTU im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt hat, enthält Handlungsempfehlungen und gibt zusätzliche wertvolle Hinweise. Bei einem Pressegespräch hat Dr. Gunther Markwardt, Sprecher des Projektteams BTU Cottbus-Senftenberg, das Gutachten heute in Potsdam vorgestellt.

Als Fundament der konzertierten Gestaltung des Strukturwandels empfehlen die Gutachter ein Leitbild, „das ein Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Industriestandortes Lausitz enthält“. Die Diskussion über ein solches Leitbild wurde 2015 begonnen und „sollte aus der Region heraus weitergeführt werden“. Alle dortigen Akteure sollten den Veränderungsprozess aktiv gestalten, so die Gutachter. Er müsse jedoch auch wirtschaftspolitisch begleitet und unterstützt werden, da der Wandel in der Braunkohleregion durch bundespolitische Entscheidungen induziert und weniger durch marktwirtschaftliche Bedingungen hervorgerufen sei.

Das Gutachten bestätigt die bereits bestehende, umfassende Palette an Förderinstrumenten. Es macht aber zugleich Optimierungsbedarf hinsichtlich deren Zusammenspiel und Abwicklung aus. Zudem wird vorgeschlagen, einen sogenannten Transformationsfonds zu schaffen. Die Mittel dafür sollten laut Gutachten vom Bund bereitgestellt werden, degressiv ausgestaltet und zeitlich befristet sein. Der Einsatz der Fondsmittel wird hauptsächlich für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovationen empfohlen.

Für die Weiterentwicklung der Lausitz als Industrieregion sehen die Gutachter drei Schwerpunkte: die Erweiterung der braunkohleaffinen Wertschöpfungskette, die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Forcierung von Innovationen. Das Hauptaugenmerk sollte bei der Bestandsentwicklung liegen. Gleichwohl dürfe die Unterstützung von Ansiedlungen und innovativen Gründungen nicht vernachlässigt werden. Zentrale Voraussetzung für eine positive wirtschaftliche Entwicklung ist auch nach Auffassung der Gutachter, dass ausreichend Fachkräfte vorhanden sind. Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik sollten daher Anwerbung, Qualifizierung und Mobilisierung von Fachkräften unterstützen. Von großer Bedeutung sei auch die Attraktivität der Region als Lebens- und Arbeitsort.

„Eine wichtige Rolle im Strukturwandel spielt die Innovationsregion Lausitz (iRL) GmbH“, hob Minister Gerber hervor. Obwohl erst 2016 neu gegründet, habe die Gesellschaft schon einiges angeschoben. „Noch mehr Projekte aus der Region sind erwünscht. Wir sind offen für Vorschläge“, so Gerber.

Der Geschäftsführer der Innovationsregion Lausitz, Dr. Hans Rüdiger Lange, stellte zwei junge Unternehmen aus der Energiebranche vor, die von der iRL betreut werden. Die 2015 in Senftenberg gegründete, mittlerweile in Ruhland ansässige WP Systems GmbH entwickelt und vertreibt mobile Rotorblatt-Wartungssysteme. Die Cottbuser Euro-k GmbH stellt Zünd- und Verbrennungssysteme und Mikrogasturbinen her. Vorhabenziel ist es, Sekundärbrennstoffe wie Reststoffe aus der Produktion als bisher ungenutzter Energiepotenziale zu nutzen. Beide Unternehmen kooperieren eng mit anderen Unternehmen der Branche und Forschungseinrichtungen insbesondere der BTU Cottbus-Senftenberg.